Faserzement, auch bekannt als Eternit, ist ein Verbundwerkstoff, der hauptsächlich aus Zement und Fasern besteht. Zum Beispiel Glas- oder Kohlenstofffasern. Die Verwendung von Asbestfasern, einstiger Hauptbestandteil des Baumaterials, ist seit den 90er-Jahren nicht mehr gestattet. Zum Einsatz kommt Faserzement unter anderem als Dach- und Fassadenplatten.
Die Entwicklung von Faserzement
1860 entwickelte der New Yorker Bauunternehmer Henry Word Johns die erste schwer entflammbare Dachpappe mit Asbest. 40 Jahre später, im Jahr 1900, meldete der Österreicher Ludwig Hatschek Patent auf die ersten Asbestzementplatten an. Durch die Zumischung von Asbest nahm er dem Zement seine Sprödigkeit und verbesserte seine Bruch-, Biege- und Zugfestigkeit. Der Grundstein für einen Baustoff, der über Jahrzehnte zu einem der beliebtesten Materialen für die Gestaltung von Dächern und Fassaden gehörte, war gelegt.
Unter dem Markennamen „Eternit“, der sich vom englischen „Eternity“ (dt. Ewigkeit) ableitet und für die Robustheit und Langlebigkeit des Materials stand, verkaufte er weltweit Lizenzen für das Verfahren zur Herstellung des Baustoffs. Dieser galt als Inbegriff der Modernität und erlebte besonders in den 50er und 60er Jahren einen Boom. Als bekannt wurde, dass Asbest gesundheitsschädigend ist und sowohl Lungenerkrankungen als auch Krebs auslösen kann, sank der Verbrauch des Materials. 1993 wurden die Herstellung und Verbreitung von Asbest in Deutschland gänzlich verboten.
Bestandteile von Faserzementplatten
Die Herstellung der Faserzementplatten wurde entsprechend angepasst. Asbest wurde durch organische, synthetische Kunstfasern ersetzt. Das Herstellungsverfahren blieb unverändert.
Für die Herstellung von Faserzementplatten werden laut Hersteller Eternit heute 50 % Bindemittel und 10 % Füllstoffe (Zement), 30% Luft, 6% Wasser sowie je 2 % Armierungs- und Prozessfasern verwendet. Letztere verleihen dem Baustoff seinen bis heute unverwechselbaren Charakter.
Vorteile von Faserzement
Auch ohne Asbest hat Faserzement noch heute die Eigenschaften, die es einst zum beliebtesten Baumaterial machten. Es ist langlebig, atmungsaktiv, rostfrei, schalldämpfend, stabil, feuerfest, frostbeständig und wasserdicht. Faserzement überzeugt durch seine chemische Beständigkeit und kann leicht verarbeitet werden.
Da Faserzement günstiger als Schiefer oder Tonziegel ist, wird der Baustoff heute wieder gern für die Eindeckung von Dächern und Fassaden oder auf Balkonen verwendet. Auch im Innenausbau kommt das Material inzwischen zum Einsatz.
Vom krankheitserregenden Material zum modernen Baustoff
Faserzementplatten haben den Sprung in die Zukunft geschafft. Das einst billig anmutende Material, das für seine Astbesthaltigkeit bekannt war, ist heute ein moderner Baustoff, in verschiedensten Farben, Formen und Texturen erhältlich. Dadurch können moderne und ästhetische Looks geschaffen werden. Wie das aussehen kann, finden Sie auf der Website des Herstellers Eternit: https://www.eternit.de/de-de/referenzen/
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