Die Dachdeckerei Marske geht 2024 in ihr fünfzigstes Geschäftsjahr. Erich Marske gründete den Familienbetrieb 1974. Seine Söhne Dirk und Peter Marske führen die Geschäfte heute in zweiter Generation. Zwar haben sich die Branche und das Arbeiten über ein halbes Jahrhundert verändert, jedoch fußt das von ihrem Vater vorgelebte Leitbild ihrer Tätigkeit nach wie vor auf den soliden Werten von Verlässlichkeit und Menschlichkeit.
„Mit uns kann man auf Augenhöhe kommunizieren“, beginnt Dirk Marske im Gespräch. „Natürlich setzen wir uns selbst den Maßstab, dass wir allem voran handwerklich sauber arbeiten. Gleichzeitig ist es aber gerade im Handwerk so, dass das Unternehmen mit dem Unternehmer steht und fällt. Wenn man hier nicht wirklich Mensch ist, kann man kein großes Rad drehen.“ Dass einige Kunden schon über Jahre immer wieder das rund 20-Mitarbeiter starke Unternehmen aus Salzgitter-Thiede beauftragen, zeugt dabei von der Nachhaltigkeit der persönlichen Kundenbeziehungen: „Das ist schon ein Ritterschlag“, so Dirk Marske.
Mit dem Fahrrad zur Baustelle
Erich Marske, der 1973 seine Meisterprüfung bei der Wohnungs-AG Salzgitter ablegte, fand mit der Auflösung der hauseigenen WAG-Dachdeckerei letztlich zur Selbständigkeit und bekam anfangs vor allem Aufträge seines ehemaligen Arbeitgebers, die nun ausgelagert worden waren. Anfangs noch mit dem Fahrrad und Lastenanhänger und dem Mörteleimer am Lenker unterwegs, begann allmählich die Vergrößerung des Betriebs. 1975 stellte Marske seinen ersten Lehrling ein, der nach jetzt 49 Jahren noch immer für Marske arbeitet. Der Betrieb begann seine Lager- und Bürokapazitäten zu erweitern, die beiden Söhne Peter und Dirk begannen ihre Lehre, schlossen schließlich 1995 beide ihre Meisterprüfung ab und agieren seit 2001 in der Geschäftsführung.
In 2007 ging der Besitz des Unternehmens schließlich in Gänze an die beiden über. Dass die Zwei eines Tages in die Fußstapfen ihres Vaters treten würden, zeichnete sich schon in der Kindheit ab: „In den Schulferien haben wir ihm schon – wenn auch nicht immer mit der größten Lust – auf den Baustellen geholfen“, erzählt Peter Marske schmunzelnd. „Anfangs war die Firma ja Teil unseres Zuhauses, das Wohnzimmer war das Büro, die LKWs haben vor unserer Haustür gehalten, nach der Schule haben wir die Zeit im Lager verbracht“, erinnert sich Peter Marske. „Das war faszinierend für uns Jungs: Autos, Brenner, Leitern, das war was Tolles und uns war klar, dass wir beide hier nach der Schule in die Lehre gehen würden“, so Dirk Marske weiter.
Mit der Zeit verbesserte sich die Auftragslage weiter und weiter, die Projekte wurden umfangreicher. So sanierte das Unternehmen in den 1980er-Jahren etwa das Kirchdach in Wendessen und agierte als Betriebsdachdecker der VW-Werke. Namhafte Referenzen schmücken die Historie bis heute; so geht auch die Teilsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Braunschweiger Rathauses aufs Konto der Salzgitteraner. Der Kundenstamm erstreckte sich in der Vergangenheit teilweise auch weit über die Grenzen der Region hinaus. So arbeiteten die Dachdecker etwa auf der Nordseeinsel Neuwerk, in Erfurt oder Magdeburg.
Steigende Energiekosten und die energetische Sanierung sind wichtige Themen
Das Anforderungsprofil hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Politische Absichten, Häuser energieeffizienter zu machen sowie Brandschutzauflagen machen das Betätigungsfeld der Firma breiter und komplexer:
„Wir sind eigentlich zu 90 Prozent in der Sanierung tätig und durch die steigenden Energiekosten und aufgrund des neuen Heizungsgesetzes sind natürlich viele bemüht, wenn etwas am Dach gemacht werden soll, auch gleich die Isolierung des Dachs machen zu lassen“, berichtet Peter Marske. „Die energetische Sanierung ist natürlich ein großes Thema für uns, das wir auch mit abdecken.“ Anders sähe es beim Thema Brandschutz aus, bei dem gerade im Altbaubereich oft keine wirtschaftlich tragbaren Lösungen möglich seien, wie Dirk Marske schildert: „Es kostet den Hauseigentümer am Ende eben mittlerweile wirklich viel Geld; manche sitzen dann vor unserem Angebot und stellen fest, dass sie es sich schlicht nicht leisten können.“
Über 150.000 Klicks auf Youtube
Der vielerorts herrschende Nachwuchsmangel im Handwerk mit wenigen Bewerbungen auf freie Ausbildungsstellen machte auch vor dem Dachdeckerbetrieb Marske nicht halt. In diesem Jahr jedoch seien erfreulicherweise verhältnismäßig viele Anfragen eingegangen. „Einer wollte im letzten Jahr eigentlich nur zur Überbrückung ein Praktikum bei uns machen, um danach Berufsfeuerwehrmann zu werden“, so Dirk Marske. „Nach dem Praktikum hat er aber nun so viel Gefallen an unserem Beruf gefunden, dass er jetzt seinen Ausbildungsvertrag unterschrieben hat.“
Dazu beigetragen haben womöglich auch die Social-Media-Inhalte der Firma; zum Beispiel vertonen die Marske Brüder hier auf ihrem YouTube– und Instagram-Kanal sowie auf der Homepage kurze Videos von Dachdeckarbeiten, wie etwa der Fertigstellung eines modernen Flachdachs. Dieses Video ist mit 130.000 Aufrufen das meistgeklickte und mag einen Anteil daran haben, sich als Arbeitgeber für eine junge Generation attraktiv zu präsentieren. „Wir glauben, es gibt für sowas wirklich einen Markt; am Ende sind solche Möglichkeiten gute Werbekanäle, die man heutzutage bespielen kann und sogar muss“, hält Dirk Marske fest.
(Quelle Text: Stadtglanz.de)