Die meisten Dächer werden mit Ziegel, Bitumen oder Kunststoff eingedeckt. Doch Gründächer erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder. In den wachsenden Städten bilden sie nicht nur grüne Oasen. Sie bieten auch jede Menge Vorteile gegenüber herkömmlichen Dacheindeckungen.

Extensiv und intensiv begrünte Dächer

Zunächst muss zwischen extensiv und intensiv begrünten Dächern unterschieden werden. Die Pflanzenwuchshöhe eines extensiv begrünten Daches hat eine Höhe von etwa fünf bis 15 Zentimetern. Die Begrünung erfolgt mit niedrigwüchsigen Pflanzen, die keine oder kaum Pflege benötigen. Dadurch wirken die Dächer wie natürliche, ungenutzte Flächen.

Intensiv begrünte Dächer können hingegen eine Pflanzenwuchshöhe von 25 bis 100 Zentimeter haben und bieten Platz für Rasen, Stauden und Bäume. Diese Dachgärten fungieren als zusätzliche Wohn- und Nutzfläche, die für Spiel, Sport und Freizeit genutzt werden kann. Beide Dacharten sind ökologisch und ökonomisch zugleich.

Der Dachaufbau

Sowohl bei der extensiven als auch der intensiven Begrünungsvariante wird der Dachaufbau nach den Flachdachrichtlinien und den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) aufgebaut. Dabei muss die Oberlage eine Wurzelschutzbahn sein, damit die Wurzeln das Dach nicht beschädigen und dadurch möglicherweise entstehende Undichtigkeiten vermieden werden. Bei einer intensiven Begrünung können die Ansprüche der Dachabdichtung zudem höher sein und dadurch ein hochwertigerer Dachaufbau nötig werden.

Verbesserung der Klima-Bilanz

Gründächer sind ökologische Ausgleichsflächen, die dabei helfen, die Klima-Bilanz zu verbessern. Sie bieten Tieren zusätzlichen Lebensraum und mindern Elektro-Smog, indem sie Schadstoffe und Feinstaub aus der Luft filtern. Deshalb müssen mancherorts viele Dächer aufgrund von Bau- und Naturschutzauflagen begrünt werden, um den Eingriffs-Ausgleichs-Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes gerecht zu werden.

Energieeffizient und kostensenkend

Doch nicht nur der Natur bieten Gründächer Vorteile, auch Hausbesitzer profitieren vom Mehrfachnutzen. Dank der Schichtung und Bepflanzung wird die Dachabdichtung das ganze Jahr über vor Wetterextremen geschützt und hat dadurch eine verlängerte Lebensdauer. Während im Sommer die Temperaturen auf einem „normalen“ Dach auf über 50 Grad Celsius klettern können, steigen sie unterm Gründach nur auf etwa 20 bis 25 Grad an. Im Winter dringt weniger Kälte ein. Das spart Energiekosten.

Auch das Umgebungsklima verbessert sich, denn je nach Begrünungsart, nimmt das Dach jährlich 30 bis 99 Prozent des Niederschlags auf und verdunstet ihn. Überschüssiges Wasser wird zeitverzögert abgegeben. Dort, wo es eine gesplittete Abwassergebühr gibt, die Schmutz- und Niederschlagswasser getrennt voneinander abrechnet, können die Kosten für Abwasser so möglicherweise gesenkt werden. Selbst der Luftschall wird durch den Begrünungsaufbau und die Pflanzen verringert.

Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kann zusätzlich profitieren, denn Dachbegrünungen erhöhen den Wirkungsgrad der Solarpanele.

Förderung des Gründaches durch die KfW-Förderbank möglich

Die Kosten für den Aufbau eines Gründaches sind, je nach Art, häufig nicht wesentlich höher als andere Dachformen oder gleichen sich durch Ersparnisse bei Energie- und Abwasserkosten langfristig aus. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, im Rahmen des Programms „Energieeffizient Sanieren“ der KfW-Förderbank, vergünstigte Kredite und einen Tilgungszuschuss für die Umsetzung der Dachbegrünung zu beantragen.

Am Ende können Hausbesitzer mit einem Gründach nur gewinnen – sie schützen ihr Dach, tragen zum Umwelt- und Klimaschutz bei, senken Energiekosten, haben zusätzliche Nutzfläche und werten ihr Objekt optisch auf.

Jetzt informieren

Noch Unklarheiten? Rufen Sie uns an, Telefon 05341/26 48 67,  oder schreiben Sie eine E-Mail an info@dachdeckerei-marske.de. Wir beantworten gerne Ihre Fragen oder machen Ihnen ein unverbindliches Angebot.