Ein Pultdach ist ein halbes Dach mit nur einer geneigten Dachfläche. Früher wurde diese Dachform ausschließlich für niedrigere Anbauten oder Erker verwendet. Später sah man Pultdächer hauptsächlich bei Garagen oder industriellen Gebäuden. Erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts erfreute sich die Dachform auch als Hauptdach von Wohnhäusern größerer Beliebtheit.

Der Anblick eines Pultdachs ist aufgrund der Form für das Auge noch etwas gewöhnungsbedürftig. Es setzt aber nicht nur architektonische Akzente, es bietet auch zahlreiche Vorteile. Durch den Verzicht  auf eine zweite Dachschräge, ist die Dachform einfacher zu konstruieren. Unter dem Dach steht mehr Stau- und Wohnraum zur Verfügung. Die höhere Front ermöglicht zudem den Einbau von größeren Fenstern, wodurch hellere Räumlichkeiten im Dachgeschoss geschaffen werden können. Traditionell wird ein Pultdach zur Wetterseite ausgerichtet, sodass Wind oder Schnee abgehalten und Regenwasser effizienter gesammelt werden kann. Doch gerade im Zuge der Energieeinsparverordnung wird bei der Errichtung von Pultdächern vermehrt auf eine Südausrichtung geachtet. Sie ermöglicht durch das Anbringen von Solaranlagen eine optimale Nutzung der Sonnenstrahlen, während auf der Nordseite geringe Wärmeverluste entstehen. Im Sommer bietet das Dach eine gute Verschattung. Allerdings ist die Abdichtung eines Pultdachs aufwendiger als bei anderen Dachformen. Pultdächer können mit verschiedensten Materialien eingedeckt werden. Auch eine Kombination von zwei versetzen Pultdächern, die parallel zu einander stehen, ist möglich.

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