Eine der gängigsten Dachformen ist das Walmdach. Oft ziert es Stadtvillen und Bauernhäuser, vor allem aber auch Bungalows. Doch wie sieht so ein Walmdach aus und welche Vor- und Nachteile hat es?
Während ein Satteldach aus zwei geneigten Dachflächen und zwei Giebelseiten besteht, entstehen bei einem Walmdach vier Dachflächen. Die Dachflächen oberhalb der Giebelseite werden als Walm bezeichnet. Bei rechteckigen Häusern sind diese Walmflächen kürzer als die Dachflächen auf der langen Seite (Traufseite) des Hauses, bei quadratischen Häusern sind alle vier Dachflächen gleich groß. Die Wände schließen auf gleicher Höhe ab. Der Walm ersetzt den Giebel.
Arten von Walmdächern
Je nachdem, wie lang der Walm ist und wo dieser positioniert wird, gibt es verschiedene Arten von Walmdächern.
Halbwalm, auch Krüppelwalm/Schopfwalm genannt
Von einem Halbwalm, bzw. Krüppelwalm, spricht man, wenn die Dachfläche auf der Giebelseite verkürzt, also abgewalmt ist. Den Walm gibt es, je nach Stil und Bauart des Hauses, in verschiedenen Größen und Neigungen. Es gibt also vier Dachflächen, von denen zwei unterschiedlich groß sind.
Fußwalm
Hat das Dach vier Dachflächen, aber trotzdem einen kleinen Giebel, spricht man von einem Fußwalm. Der kleine Giebel befindet sich in diesem Fall oberhalb des Walms. In Asien ist diese Form des Walmdachs sehr beliebt.
Niedersachsengiebel
Ähnlich wie ein Fußwalm, heute jedoch kaum noch zu finden, ist der Niedersachsengiebel. Durch die Platzierung des Walms an beliebiger Stelle, wirkt das Haus sehr individuell.
Vor- und Nachteile eines Walmdachs
Ein Walmdach ist stabiler als zum Beispiel ein Satteldach, weil mehr Holz verbaut wird. Dadurch eignet sich diese Dachform für Reetdächer ganz besonders, deren Schildrohreindeckung ein hohes Eigengewicht aufweist. Auch Schneemassen können dem Walmdach in der Regel weniger schaden.
Die geneigten Dachflächen des Walmdachs bieten zudem weniger Angriffsfläche für Wind und können bei Verwendung eines vollständigen Walms und entsprechender Lage komplett für Solarmodule genutzt werden.
Fehlt der Giebel ganz, sinkt der Pflegeaufwand. Ein Krüppelwalm kann bei Bedarf so langgezogen werden, dass auf der Giebelseite eine Überdachung für einen Balkon entsteht oder die Fläche unter dem Dach als geschützte Lagerfläche genutzt werden kann.
Der größte Nachteil eines Walmdaches im Vergleich zum Satteldach sind die deutlich höheren Kosten. Die aufwändigere Form und die größere Dachfläche verlängern die Bauzeit. Ist der Walm voll ausgebildet und sind die Dachflächen auf allen Seiten gleich groß, wird die Nutzung des Dachgeschosses als Wohnraum erschwert. Ein Halb- bzw. Krüppelwalmdachs entschärft diesen Nachteil.
Sie haben Fragen oder wünschen ein unverbindliches Angebot? Dann rufen Sie uns an oder nutzen Sie unser Kontaktformular. Wir helfen Ihnen gern.