Bestünde ein Ziegeldach nur aus Dachstuhl und Ziegel, würde es wenig Schutz vor Wettereinflüssen bieten. Um das Eindringen von untertreibendem Regen und Flugschnee zu verhindern, sind zusätzliche Baumaßnahmen erforderlich: die Unterspannung, die Unterdeckung oder das Unterdach. Welche dieser drei Maßnahmen zum Einsatz kommt, hängt von der Neigung des Daches ab. Und davon, ob das Dachgeschoss bewohnt ist oder nicht.

Unterspannung

Die preiswerteste Methode zum Schutz vor untertreibendem Regenwasser und eintreibendem Flugschnee ist die Unterspannung. Dabei werden wasserundurchlässige Bahnen von außen an den Dachsparren (Balken) gespannt oder leicht durchhängend angebracht, frei hängend, ohne flächige Unterlage. Unterspannungen werden immer dann notwendig, wenn die Regeldachneigung für die Form und Deckungsart des Daches um 6 Grad oder mehr unterschritten wird. Ohne Unterspannung gäbe es in diesem Fall keine Regensicherheit.

Für die Unterspannung werden zum Beispiel Kunststofffolien oder Spinnfaservliese genutzt. Dadurch kann das untertreibende Regenwasser zur Dachkante (Traufe) abfließen. Da die Bahnen keine Luftfeuchtigkeit aus dem Dachinnenraum nach außen lassen, sorgt ausreichend Platz zwischen Traufe und Dachfirst für Belüftung und verhindert so Kondenswasserbildung. Die Unterspannung kommt nur für Dächer ohne Dämmung in Frage, also bei unbewohnten Dachgeschossen.

Unterdeckung

Ist die Belüftung der Unterspannung nicht möglich, zum Beispiel aufgrund einer Dachdämmung, kommt eine Unterdeckung zum Einsatz. Die Unterdeckung ist die am häufigsten angewandte Baumaßnahme zum Schutz vor Regen und Flugschnee. Im Gegensatz zur Unterspannung hängt die Unterdeckung nicht frei, sondern wird auf einer zuvor angebrachten Dachschalung oder Dämmung angebracht. Die dafür verwendeten Kunststoff- und Bitumenbahnen oder Unterdeckplatten, z.B. aus Holzfasern, sind von außen wasserundurchlässig, aber diffusionsoffen. Sie geben also das im Inneren entstehende Kondenswasser nach außen ab und tragen so zur Regulierung des Raumklimas bei.  Die unter der Deckung liegende Dämmung wird vor Feuchtigkeit geschützt. Ein weiterer Vorteil ist die bessere Winddichtigkeit und zusätzliche Wärmedämmfunktion.

Unterdach

Den besten Schutz vor untertreibendem Regen und Flugschnee bieten Unterdächer. Sie werden in wasserdichte und regensichere Unterdächer unterteilt. Von einer regensicheren Ausführung spricht man, wenn die Regeldachneigung um 6 bis 10 Grad unterschritten wird. Dann wird die senkrechte Konterlattung über der Abdichtung angebracht. Wasserdichte Unterdächer sind ab einer Unterschreitung der Regeldachneigung von 10 Grad Pflicht. Bei dieser Variante befindet sich die Lattung unter der Abdichtung. Ähnlich wie bei einer Unterdeckung kommen auch hier Bitumen-, Polymerbitumen der Kunststoffdachbahnen zum Einsatz, die mit einander verschweißt oder verklebt werden. Das Unterdach ist jedoch nicht diffusionsoffen; für eine Hinterlüftung des Daches muss auf andere Art gesorgt werden.

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