Zwerchhäuser haben nichts mit „Zwergen“ zu tun. Der Begriff „Zwerch“ stammt ursprünglich aus dem Mittelhochdeutsch und bedeutet „quer“. Bei einem Zwerchhaus bzw. einem Zwerchhausgiebel handelt es sich um ein bautechnisches Element. Im Gegensatz zur Gaube ist das Zwerchhaus nicht unabhängig auf dem Dach platziert, sondern wächst als ein- oder mehrgeschossiger Aufbau aus der Hauswand heraus, wie ein Haus im Haus. Es hat einen Giebel und ein eigenes Dach, dessen First quer zum First des Hauptdaches verläuft.
Zwerchhäuser gibt es seit dem späten Mittelalter. Zu dieser Zeit wurden sie häufig als Speicher genutzt. In der Renaissance waren sie ein charakteristisches Bauelement, das vor allem auf großen Dachflächen repräsentativer Häuser zu finden war. Sie sorgten für eine Gliederung der Dachfläche, waren aber auch ein Stilelement, das häufig auf unterschiedlichste Art und Weise verziert wurde. Ab dem 17. Jahrhundert wurden sie zu Wohnflächen ausgebaut.
Zwerchhäuser verleihen Häusern eine besondere Optik
Zwerchhäuser verleihen auch heute noch Häusern eine besondere, zeitlose Optik und eigenen sich für verschiedene Baustile. Häufig haben Zwerchhäuser Satteldächer, aber auch andere Dachformen, zum Beispiel ein Flach- oder Pultdach, sind denkbar. Zwerchhäuser schaffen zudem deutlich mehr Wohnraum und Licht, als Gauben und Dachfenster. Dafür sind sie aber aufwendiger und kostspieliger in der Erstellung. Kosten, die sich in der Regel durch die Aufwertung der Immobilie auszahlen.
Da Zwerchhäuser die Dachlandschaft verändern können, ist eine Baugenehmigung erforderlich.
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