Denkt man an Dachdecker, denkt man an das typische Bild braungebrannter Männer – und ja, auch Frauen – die im Sommer bei strahlendem Sonnenschein und Musik aus dem Baustellenradio Latten anbringen, Ziegel verlegen und Dachbahnen schweißen. Dachdeckermeister Dirk und Peter Marske erzählen, dass diese Vorstellung nicht immer zutrifft. Auch im Winter haben Dachdecker zu tun. Was, erklären die beiden Unternehmer.

Herr Marske, was machen Dachdecker eigentlich im Winter, wenn die Temperaturen gen Nullpunkt sinken, wenn es regnet und schneit?
Peter Marske:
Dachdecker zu sein, ist selbstverständlich kein Schönwetter-Job. Auch im Frühling, Herbst und Winter, wenn das Wetter nicht ganz so angenehm ist, verrichten wir unsere Arbeit.

Ihr Unternehmen gibt es seit 1974. War das schon immer so?
Dirk Marske: Die Winter sind heute wärmer als früher, Schnee und Eis liegen nicht konstant auf den Dächern. Deshalb können wir von Dezember bis März an vielen Tagen normal unsere Arbeit verrichten. Da sich die Aufträge in der Sommerhälfte häufen, nutzen wir die Wintermonate aber vor allem für Arbeiten, die liegen geblieben sind.

Welche Arbeiten sind das zum Beispiel?
Dirk Marske:
Ordnung ist uns sehr wichtig. Trotzdem sorgt der Stress der Sommermonate dafür, dass nicht immer alles so ist, wie es sein sollte. Unser großes Lager wird deshalb aufgeräumt, die Inventur wird erledigt. Auch unsere Maschinen werden gewartet und im Rahmen der Unfallverhütungsvorschriften auf ihre Arbeitssicherheit geprüft. Die Fahrzeuge kommen zum TÜV.

Sie werden doch aber nicht den ganzen Winter über aufräumen?
Peter Marske
(lacht): Nein, wenn es irgendwie geht und nicht zu gefährlich ist, sind wir natürlich auch im Winter auf dem Dach. Und wenn das Wetter die Arbeiten auf dem Dach unmöglich macht, kümmern wir uns um Aufgaben unter dem Dach. Wir dämmen zum Beispiel Dachböden oder übernehmen Teile des Innenausbaus. Bei Fassadenarbeiten hängen wir auch schon mal Planen auf, um bei Regen arbeiten zu können.

Dirk Marske: Im Winter finden auch unsere Schulungen statt. Zur Weihnachtszeit machen wir zwei Wochen Betriebsurlaub und unsere Mitarbeiter nehmen ihre Überstunden oder Resturlaub. Nach arbeitsreichen Monaten bei gutem Wetter, soll unser Team in der kalten Jahreszeit mal einen Gang zurückschalten. Da zählt vor allem eins: Regenerieren.

Haben Sie noch 1-2 Tipps, wie man sein Dach auf den Winter vorbereiten kann?
Peter Marske:
Auch wenn es nicht mehr so oft schneit, sollte jeder Hausbesitzer prüfen, ob er gesetzlich dazu verpflichtet ist, Schneefanggitter anzubringen. Im Zweifel kann es nämlich sehr teuer werden, wenn Personen oder Sachen durch herabstürzenden Schnee zu Schaden kommen. Wer insgesamt auf Nummer sicher gehen will, der lässt einfach einen kurzen Wintercheck machen. Dabei prüfen wir unter anderem auch, ob es Schäden am Dach gibt, die man von unten nicht sieht, zum Beispiel lockere Ziegel oder Risse.

Für den Fall, dass doch etwas passiert: Gilt Ihre Sturmhotline auch im Winter?
Dirk Marske:
Selbstverständlich! Unter 05341/264867 sind wir auch im Winter erreichbar und im Notfall zur Stelle, sollte das Wetter Kapriolen schlagen und das Dach beschädigen.